Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
Die Rotatorenmanschette in der Schulter wird aus vier Muskeln und den dazugehörigen Sehnen gebildet. Sie umspannt den Oberarmkopf und kontrolliert die Bewegungen des Oberarms im Schultergelenk. Kommt es zu Kalkeinlagerungen in die Rotarorenmanschette, spricht man von einer Kalkschulter (Tendinitis calcarea).
Eine Kalkschulter muss aber nicht zwingend zu Beschwerden führen. Es kommt beim Röntgen der Schulter häufiger vor, dass Kalkansammlungen in der Schulter, besonders in der Supraspinatussehne, zufällig entdeckt werden. Haben die Kalkdepots jedoch eine bestimmte Größe erreicht, treten häufig akute Schmerzen auf, wenn der Arm über die Schulter oder den Kopf bewegt wird. Auch das Liegen auf der Schulter ist für die Betroffenen dann oft mit unangenehmen Schmerzen verbunden. Die Schmerzen entstehen beispielsweise durch Reizungen und Entzündungen des umgebenden Gewebes. Durch die Kalkeinlagerungen kann es aber auch zu einer mechanischen Einengung des Raumes unter dem Schulterdach kommen. Im Schmerzverlauf können sich Phasen völliger Schmerzfreiheit mit Phasen hochakuter Schmerzen abwechseln.
Kalkeinlagerungen in der Schulter treten hauptsächlich bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Als Ursache wird eine chronische Mangeldurchblutung der Rotatorenmanschette vermutet.
Therapie der Kalkschulter
In fast allen Fällen kann eine Kalkschulter konservativ ohne Operation behandelt werden. Zunächst werden in der Regel schmerz- und entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Zusätzlich sollte eine unterstützende physiotherapeutische Behandlung der Schulter erfolgen, um die Beweglichkeit des Schultergelenks wieder herzustellen.
Um die Kalkdepots in der Schulter aufzulösen setzt man heute häufig die hochenergetische extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ein. Die Kalkeinlagerung wird dadurch quasi zertrümmert. Ist die konservative Behandlung und/oder die Stoßwellentherapie innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten nicht erfolgreich, wird eine operative Auflösung der Kalkdepots empfohlen. So werden irreparable Schäden für die Schultersehnen verhindert.
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