Dr. med. Heiko Nalbach Praxis für regenerative ganzheitliche Orthopädie

Ursache für ein Springerknie, auch Jumpers knee oder Patellaspitzensyndrom genannt, sind extreme Zugkräfte, die auf das Kniegelenk einwirken.

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Springerknie - Jumpers knee - Patellaspitzensyndrom

Das Knie besteht aus dem vorderen und dem inneren Kniegelenk. Die dreieckige Kniescheibe liegt auf der Vorderseite des Kniegelenks. Sie bildet zusammen mit den Bändern die Verbindung der Streckmuskulatur zwischen Ober- und Unterschenkel und ist für die Kraftübertragung verantwortlich. Eine Spitze der Kniescheibe weist nach unten. An ihr ist die Sehne zur Verbindung mit dem Unterschenkel befestigt. Hier treten beim Springerknie degenerative Veränderungen auf.

Ursachen, die ein Springerknie hervorrufen können

Das Springerknie, auch als Jumpers knee oder Patellaspitzensyndrom bezeichnet, entsteht durch eine Überlastung der Kniescheibensehne, die durch wiederholte, ungewohnte und/oder starke Zugbeanspruchung am Übergang von der Sehne zum Knochen hervorgerufen wird. Gerade bei Sprüngen, besonders aber auch bei der nachfolgenden Landung, wie man sie beispielsweise bei Volleyballern, Basketballern, Weit- und Hochspringern sowie Dreispringern kennt, ist die Zugbeanspruchung der Kniescheibensehne häufig auf einem maximalen Niveau.

Weitere Ursachen für das Patellaspitzensyndrom sind zum Beispiel ein Kniescheibenhochstand, Wachstumsstörungen der Kniescheibe, eine verkürzte und verhärtete Beinmuskulatur oder eine angeborene Bandschwäche.

Symptomatik:

Als Hauptsymptom wird ein belastungsabhängiger Schmerz im Bereich der Kniescheibenspitze beschrieben. Dabei kann die Schmerzintensität je nach Erkrankungsstadium unterschiedlich sein:

  • Frühstadium: Schmerz tritt bei Belastungsbeginn auf, setzt nach Aufwärmphase aus und tritt erneut nach der Belastung wieder auf.
     
  • fortgeschrittenes Stadium: Schmerz tritt währen der gesamten Belastungsphase auf.
     
  • Spätstadium: Schmerzen in der Kniescheibenspitze treten nicht nur bei sportlicher Betätigung auf, sondern auch bei alltäglichen Belastungen wie beispielsweise beim Treppensteigen
     
  • Endstadium: Schmerzen sind permanent vorhanden, auch im Ruhestadium

Typisch für das Springerknie ist ein hartnäckiger, oft chronischer Verlauf. Es wechseln sich nahezu beschwerdefreie Phasen mit Phasen ab, die durch immer wieder auftretende Beschwerden bei Belastungsspitzen gekennzeichnet sind.

Diagnose:

Bei Sportlern der oben beschriebenen Sportarten liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei Beschwerden im Bereich der Kniescheibenspitze um das Jumpers knee handelt. Bei der körperlichen Untersuchung tritt meistens ein Druckschmerz über der unteren Kniescheibenspitze auf. Außerdem ist die Streckbewegung des Unterschenkels gegen Widerstand schmerzhaft. Der Nachweis und die Feststellung des Schweregrades erfolgt zumeist durch eine Ultraschall- und Kernspin-Untersuchung (MRT).

Wie kann man ein Springerknie behandeln?

Damit es erst gar nicht zu einem Jumpers knee kommt, sollte man vor der sportlichen Betätigung

  • die Muskeln gut vordehnen,
  • sich richtig aufwärmen,
  • die Belastungsintensität langsam steigern,
  • sich ausreichend regenerieren und
  • bei bekannter Fehlstatik gegebenenfalls Sporteinlagen tragen.

Sind bereits Beschwerden vorhanden, ist es ratsam, die Belastung sofort zu vermindern. Das bedeutet, das Sprung- und Laufbelastung vermieden werden müssen, solange Beschwerden bestehen. Alternativ können Sportarten wie zum Beispiel Radfahren oder Aquajogging ausgeübt werden. Ist das Knie wieder beschwerdefrei, kann mit einem vorsichtigen und dosierten Belastungstraining begonnen werden.

Ein akutes Patellaspitzensyndrom wird in der Regel konservativ mit einer Kombination aus medikamentöser und physiotherapeutischer Therapie behandelt. Dabei werden vorübergehend entzündungshemmende Salben oder Tabletten angewendet. Die physiotherapeutische und physikalische Behandlung umfasst Maßnahmen wie Kälte- und Wärmetherapie, die hochenergetische extrakorporale Stoßwellentherapie, Ultraschall, Massage, manuelle Therapie und/oder Elektrostimulation. Die verschiedenen Therapien können miteinander kombiniert werden.

Zudem ist eine Infiltration des Sehnengleitgewebes mit homöopathischen Substanzen erfolgsversprechend. Eine Behandlung mit Kortison wird nicht befürwortet.

Ziel aller Therapiemaßnahmen ist eine lokale Stoffwechselaktivierung, das heißt eine Steigerung der Durchblutung, damit sich der Sehnenansatz regenerieren kann.

Bei ca. 10 Prozent der Betroffenen wird keine Beschwerdefreiheit erreicht. Die Ausübung der Sprungsportarten ist dann nicht mehr möglich. Eine operative Therapie kann hier in Erwägung gezogen werden.


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