Die vier Grundprinzipien der Osteopathie
Die vier Grundprinzipien, die der amerikanische Arzt A. T. Still vor mehr als 120 Jahren entwickelte, sind noch heute in allen Bereichen der Osteopathie gültig.
1. Der Mensch ist eine Einheit
In der Osteopathie wird nicht die Krankheit oder das Symptom behandelt, sondern der Mensch als Ganzes. Der Mensch bildet eine ganzheitliche Einheit aus Körper, Geist und Seele. Der Osteopath betrachtet daher neben dem Körper auch das Umfeld des Patienten mit allen möglichen Wechselwirkungen. Er bezieht in seine Therapie psychisch-emotionale Aspekte, sowie Fitness, Ernährung, Bewegung und Entspannung mit ein. Erst das perfekte Zusammenspiel aller Gewebe ermöglicht eine ungestörte Funktion.
2. Der Körper ist in der Lage, sich selbst zu heilen.
Der Körper verfügt über Selbstheilungskräfte, Selbstregulationsmechanismen und Gesunderhaltungssysteme. Ziel einer osteopathischen Behandlung ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stimulieren und zu unterstützen, damit der Körper wieder ein inneres Gleichgewicht findet.
Solange der Körper gut ausbalanciert ist, wirken seine Selbstheilungskräfte. Treten jedoch Balancestörungen wie beispielsweise Gewebeungleichgewichte, Fehlstellungen von Knochen, Flüssigkeitsstauungen, Mangelernährung und ungenügende Entgiftung von Zellen auf, ist der Körper oftmals nicht mehr in der Lage, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Folge sind Funktionsstörungen.
3. Struktur und Funktion bedingen sich gegenseitig.
Der Körper besteht aus Gewebsstrukturen, deren Form und Funktion untrennbar miteinander verbunden sind. Wenn die Körperstruktur eingeschränkt oder verschoben ist, verändert sich auch die Funktion des Körpers. Der Osteopath löst mit seinen Händen die Bewegungseinschränkungen und hilft dadurch dem Körper, Funktionsstörungen zu beheben. Die Funktion kann sich normalisieren, kommt wieder ins Gleichgewicht und die Symptome verschwinden.
4. Der Osteopath benutzt die ersten drei Prinzipien für seine Untersuchung und Behandlung.
Die osteopathische Behandlung beinhaltet das parietale System aus Knochen, Gelenken, Muskeln und Bindegewebe, das viszerale System, das die inneren Organe, die Blutgefäße und die Lymphbahnen beinhaltet und das craniosakrale System mit dem Schädel, der Wirbelsäule, dem Becken und dem zentralen Nervensystem sowie den umgebenden Bahnen.
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