Zervikalsyndrom löst Kopfschmerzen und Muskelverspannungen aus
Am häufigsten tritt ein Zervikalsyndrom oder auch HWS-Syndrom als Schleudertrauma bei Verkehrsunfällen, insbesondere bei Auffahrunfällen auf. Es kommt zu einer Verletzung der Weichteile im Bereich der Halswirbelsäule. Das Schleudertrauma ist bedingt durch eine peitschenartige Vorwärts-Rückwärts-Beschleunigungsbewegung der Halswirbelsäule. Es kommt zu einer Überbiegung. Die Folge sind Dehnungen, schmerzhafte Steilhaltungen, Muskelverspannungen und manchmal auch Einrisse im Bereich der Nacken- und Halsmuskulatur. Beschwerden treten oft erst einige Stunden nach dem auslösenden Geschehen (Unfall) auf. Nach ein bis drei Tagen sind die Beschwerden voll ausgeprägt.
Ein Zervikalsyndrom kann aber auch durch verschleißbedingte Veränderungen und Blockierungen im Bereich der Halswirbelsäule, durch einen Bandscheibenvorfall, durch chronische Polyarthritis, Spondylolyse, Tumore oder psychogen ausgelöst werden.
Symptome:
- dumpfe Kopfschmerzen, ausstrahlend in Schulter und Arme
- Unwohlsein
- Schwindel
- Bewegungseinschränkung (steifer Hals durch schmerzbedingte Zwangshaltung)
- Verspannung der Muskulatur (Myogelose) im Schulter-Nacken-Bereich
Röntgenaufnahmen und Kernspintomographien zeigen in der Regel keine knöchernden Verletzungen, Bandscheibenverletzungen oder Zerreißungen im Hals-Wirbel-Bereich. Die subjektiv empfundenen Symptome und Schmerzen stehen meistens in deutlicher Diskrepanz zu den tatsächlich vorhandenen Veränderungen. Meistens handelt es sich um einen langwierigen Heilungsprozess. Im schlimmsten Fall bleiben chronische Kopfschmerzen erhalten.
Schleudertraumata mit Zerstörung von Bändern, Muskeln, Bandscheibeneinrissen müssen je nach Zerstörungsgrad gegebenenfalls operativ beseitigt werden. Leichtere Formen sind mit der Gabe von Schmerzmitteln und Medikamenten zur Muskelentspannung behandelbar. Es kann auch eine kurzzeitige Ruhigstellung mit Hilfe einer Halskrawatte nützlich sein. Eine krankengymnastische Anschlussbehandlung ist empfehlenswert.
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