Maschinelle Lymphdrainage
Der Transport der Lymphflüssigkeit erfolgt passiv mit Hilfe der Muskelpumpe und durch die Bewegung des Zwerchfells beim Atmen. Durch den Einfluss von langem Stehen oder Sitzen, durch Bewegungsmangel, Unfälle oder Infektionen kann es zur Beeinträchtigung des gesamten Lymphsystems kommen, zum Beispiel zu Gewebewasseransammlungen (Oedemen).
Die Lymphdrainage dient der Entstauung der jeweiligen Körperregion. Dabei kommt es zu einer Verschiebung von Gewebsflüssigkeiten und deren Abführung aus dem Interstitium. So werden die Lymphgefäße und Lymphknoten entspannt und der Durchfluss in den Lymphgefäßen sowie die Durchblutung verbessert.
In unserer Praxis wird die Lymphdrainage maschinell ausgeführt. Bei der apparativen Gewebemassage wird Luft in einer Gleitwelle in eine Kompressionshose eingeleitet. Dabei wird genau wie bei der Massage per Hand eine Druckwelle erzeugt, die die Lymphgefäße stimuliert und für einen besseren Durchfluss der Lymphgefäße und eine bessere Durchblutung sorgt.
Die maschinelle Lymphdrainage wird beispielsweise eingesetzt
- zur Thromboseprophylaxe
- bei venös bedingten Ödemen (z.B. Krampfadern)
- bei posttraumatischen Ödemen (nach Verletzungen
- bei Ulcus cruris venosum (offenes Bein)
- bei Stauungszuständen infolge Immobilitäten (Gelenkbedingtes Stauungssyndrom, Lähmungen und Teilparesen der Extremität)
- bei primären Lymphödemen zusätzlich zur komplexen physikalischen Entstauungstherapie
- bei sekundären Lymphödemen ohne proximale Sperre zusätzlich zur komplexen physikalischen Entstauungstherapie
- bei Lipödemen (Fettödem)
- beim Dependency-Syndrom (chronisch venöse Insuffizienz in Folge von Adipositas und (relativer) Immobilität der Beinvenenmuskelpumpe bei vornehmlich sitzender Lebensweise)
- bei arterieller Verschlußkrankheit mit Ödem unter strenger Kontrolle
Vorsicht ist geboten bei akuten Entzündungen, akuten allergischen Reaktionen, Herzschwäche und Wasseransammlungen in den Beinen aufgrund einer Herzerkrankung, Blutgerinnungsstörungen sowie nach Blutgerinnseln in den Venen.
Nicht angewandt werden darf die Lymphdrainage bei folgenden Erkrankungen:
- akuten Infekten, da hier die Gefahr einer bakteriellen Streuung besteht
- schwerer Herzinsuffizienz (Gefahr: Lungenödem)
- tiefer, akuter Venenthrombose (Phlebothrombose) (Gefahr: Lungenembolie)
- bösartigen, unbehandelten bzw. wieder auftretenden Tumorerkrankungen
- evtl. bei Asthma bronchiale
- akuten, allergischen Kontaktekzemen der Haut im Ödemgebiet
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