Dr. med. Heiko Nalbach Praxis für regenerative ganzheitliche Orthopädie

Zu den Blasenfunktionsstörungen gehören Blasenentleerungsstörungen und Störungen der Speicherfunktion, auch als Harninkontinenz bezeichnet.

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Harninkontinenz

Bei Blasenfunktionsstörungen unterscheidet man zwischen Störungen der Harnentleerung (Blasenentleerungsstörung) und Störungen der Speicherfunktion (Harninkontinenz). Weiter unterscheidet man zwischen primären und sekundären (=symptomatischen) Störungen. Primäre Störungen liegen im Bereich der Blasenmuskulatur (Detrusor) und/oder im Bereich des inneren und äußeren Blasenschließmuskels vor. Ursachen für sekundäre Blasenfunktionsstörungen sind Erkrankungen, degenerative Veränderungen, Unfälle und Operationen. Ebenso können Menschen mit psychischen Auffälligkeiten unter Harninkontinenz leiden. Als typische Auslöser sind beispielsweise starke Depressionen oder extremer Stress zu nennen.

Harninkontinenz - unwillkürlicher, unkontrollierter Harnverlust

Der unwillkürliche, unkontrollierte Harnverlust wird als Harninkontinenz bezeichnet. Wer von Harninkontinenz betroffen ist, ist nicht mehr in der Lage, den Zeitpunkt des Wasserlassens selbst zu bestimmen.

Die Harninkontinenz ist ein verbreitetes Leiden. Laut aktueller Statistiken sind in Deutschland schätzungsweise etwa sechs bis acht Millionen Menschen von Harninkontinenz betroffen. Die Dunkelziffer ist hoch, denn oft wird das Leiden aus Schamgefühl verschwiegen. Da auch der seelische Leidensdruck hoch ist, sollten Betroffene mit ihrem behandelnden Arzt die Ursache ihrer Inkontinenz abklären und sich Therapieoptionen aufzeigen lassen.

Die Deutsche Kontinenzgesellschaft (GIH) definiert vier Schweregrade der Harninkontinenz:

  • sporadische Inkontinenz < 10 ml / Stunde
  • belastende Inkontinenz < 25 ml / Stunde
  • schwere Inkontinenz < 50 ml / Stunde
  • absolute Inkontinenz > 50 ml / Stunde

Häufige Formen der Inkontinenz:

Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz)

Typisches Merkmal für eine Belastungsinkontinenz ist der unwillkürliche, unkontrollierte Urinabgang durch alltägliche körperliche Belastungen wie Husten, Pressen oder Niesen. Urinverlust beim Gehen, Bewegen und Aufstehen sowie Urinverlust bereits im Liegen kennzeichnen höhere Schweregrade.

Dranginkontinenz (Syndrom der überaktiven Blase)

Die Dranginkontinenz äußert sich mit unwiderstehlichem Harndrang mit unwillkürlichem Urinverlust. Man spürt den Harndrang, schafft es jedoch meist nicht rechtzeitig zur Toilette.

Mischinkontinenz

Bei der Kombination der Belastungs- und Dranginkontinenz liegt eine Überaktivität der Blase und eine Störung des Verschlusssystems vor. Beide Ursachen werden separat behandelt.

Überlaufinkontinenz

Kommt es zu einem kontinuierlichen, tröpfchenweisen Urinverlust, spricht man von einer Überlaufinkontinenz. Der Druck in der Blase übersteigt den Druck des Blasenschließmuskels.


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