Dr. med. Heiko Nalbach Praxis für regenerative ganzheitliche Orthopädie

Myofasziale Schmerzen und Triggerpunkte
Die Muskulatur als Auslöser unklarer Schmerzen

Myofasziale Schmerzen entstehen im Muskel- und Fasziengewebe. Die myofasziale Triggerpunkttherapie ist eine manuelle Behandlungstechnik des Muskels (Myo)- und Bindegewebes (Faszie). Sie befasst sich damit, übertragene Schmerzen zu behandeln, die aus lokalen Muskelverspannungen, Fehlbelastungen und Haltungsschäden oder als Folge eines Unfalls resultieren und auf andere Bereiche des Körpers abstrahlen. Auch psychische Stressfaktoren und falsche Ernährung können die Entstehung von myofaszialen Triggerpunkten begünstigen.
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Heilungsprozesse mit Stoßwellentherapie anregen

Die Entstehung von Triggerpunkten

„Trigger“ bedeutet übersetzt „Auslöser“ und beschreibt schmerzhaft verkürzte oder verkrampfte Muskelfasern. Durch Fehlbelastungen kommt es im Gewebe zu einem reduzierten Sauerstoffangebot. Der Sauerstoffmangel bedingt eine verminderte Gewebedurchblutung und im Folgenden entwickelt sich eine neuromuskuläre Entzündung. Daraus resultieren dann Trigger-Muskelknoten, die wiederum Schmerzsignale zu anderen Körperregionen senden.
Die meisten Menschen machen im Laufe ihres Lebens Erfahrungen mit Verspannungstriggern. Besonders häufig kommen sie im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich vor – myofasziale Schmerzen sind für etwa 80% aller unspezifischen Rückenschmerzen mitverantwortlich! Bleiben diese unbehandelt, können sie chronisch werden. Daher bezeichnet man Trigger auch als eine Art Schmerzgedächtnis des Körpers.

Ziel meiner Behandlung ist es, die schmerzhaften Knoten bei Ihnen aufspüren und mit gezielten therapeutischen Techniken zu behandeln. Dazu eignet sich am besten die Stoßwellen-Behandlung.
Sie setzt Reparationskaskaden in Gang und aktiviert verschiedene Selbstheilungsmechanismen.
Die Triggerpunkttherapie mittels Stoßwelle kann alleine oder bei hartnäckigen Beschwerden auch mit sinnvollen Begleittherapien wie Dry-Needling, Akupunktur oder physikalischer Therapie erfolgen.

Faszien haben eine besondere Bedeutung

Alle Gelenke, Muskeln und Organe unseres Organismus sind von bindegewebigen Hüllen umgeben, den Faszien. In Abhängigkeit von Form und Funktion erscheinen Faszien als derb-elastisch feste oder harte Strukturen oder weichelastische Hüllen, die sich netzartig ausspannen. Das Netzwerk, das sich durch den ganzen Körper zieht, gibt ihm eine dreidimensionale Stabilität. Faszien beeinflussen die Kraftübertragung der Muskulatur, unterstützen die Versorgung von Organen und leisten ihren Beitrag bei der Körperwahrnehmung.
Wie Faszien und der gesamte Organismus miteinander zusammenhängen, lässt sich mit dem sogenannten Tensegrity-Modell erklären, das auf den Architekten R. Buckmister Fuller zurückgeht. Es beschreibt ein System, in dem sich Strukturen einander durch Druck und Spannung stabilisieren. Sind die Spannungszustände innerhalb des Faszien-Netzwerkes ausgeglichen, sorgt diese Balance für weniger Schmerzen, Fehlhaltungen oder andere körperliche Beschwerden.
Muskeln und Sehnen bilden in diesem Konstrukt dynamische Komponenten. Kommt es durch Stress und Übersäuerung zu einer Zunahme der Fasziendicke und der Schmerzfaserdichte, verändert sich die Balance, was beispielsweise mitverantwortlich sein kann für Ihre Rückenschmerzen.
Ziel der Therapie ist es, die Spannung im Faszien-Netzwerk zu harmonisieren. Dafür müssen verklebte oder verhärtete Faszienareale sowie auch aktive Triggerketten aufgespürt und vollständig beseitigt werden. In der Regel führen wir Faszien- und Triggerbehandlungen immer kombiniert in gleicher Sitzung durch.

Indikationen für die myofasziale Triggerpunkttherapie

Tennis- und Golferellenbogen, Schulterschmerz, Fersen-und Fußschmerz

Wie ich Ihre myofaszialen Schmerzen behandle

Am Anfang Ihrer Behandlung steht die fokussierte Stoßwellen-Therapie. Sie kann ich exakt auf ganz bestimmte Punkte in Ihrem Muskel-, Sehnen- oder Fasziengewebe ausrichten, um zentrale Schmerz- und Triggerpunkte, die auch tief im Gewebe liegen können, zu behandeln.

Die sich anschließende radiale Stoßwellentherapie erlaubt die Behandlung größerer Körperflächen. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Muskulatur ausstreichen. Die lockernde und harmonisierende Muskelbehandlung sorgt dafür, dass sich Ihre Muskelverspannungen lösen sowie oberflächliche Triggerpunkte zusätzlich harmonisiert und das Bindegewebe aktiviert werden.

Die Vibrationstherapie mit dem V-ACTOR®-Handstück ergänzt die fokussierte und radiale Stoßwellentherapie. Sie ist ein starker Reiz zur Regulation des Muskel- und Gewebetonus. Die sanften, reinen Vibrationsimpulse sorgen für eine großflächige Harmonisierung oberflächlicher Gewebe. Sie verbessern die Mikrozirkulation von Muskeln und Sehnengewebe,  schmerzhafte Verhärtungen werden abgebaut, das Bindegewebe entspannt und Verklebungen gelockert. Zudem kommt es zu einem angenehmen und entspannenden Wellness-Effekt im Fasziengewebe und in der behandelten Muskulatur.

Ihre Behandlung endet mit dem „Kälteschock“ mittels Cryofos. Der Kältereiz hat einen schmerzstillenden, antientzündlichen und abschwellenden Effekt auf das behandelte Gewebe. Dadurch werden Ödeme, Hämatome und lokale Entzündungen wesentlich schneller abgebaut als durch bisherige Therapieformen.

Wie oft ist eine Triggerpunkt-Therapie bei myofaszialen Schmerzen erforderlich?

In der Regel empfehle ich Ihnen – je nach Schweregrad Ihrer Erkrankung / Ihrer Beschwerden – zunächst 3 Sitzungen in regelmäßiger Folge (1-2 Mal wöchentlich). Falls notwendig vergrößern wir die Intervalle und planen weitere Sitzungen gemeinsam.
Gleichzeitig besprechen wir auch, welche Begleittherapien – z. B. Taping, Faszientraining, physikalische Therapie oder Akupunktur – zusätzlich für Sie sinnvoll sein können. Ebenso sollten Sie erlernte Übungen (auch mit der Faszienrolle) regelmäßig und langfristig weiterzuführen, da ein vollständiger Gewebeumbau (Turn over) Zeit braucht.

Welche Risiken und Nebenwirkungen birgt die myofasziale Triggerpunkttherapie?

Die intensive manuelle und mit Stoßwellen unterstützte Behandlung kann zunächst zu einer Erstverschlimmerung Ihrer Beschwerden führen. Sehr selten treten kleine und oberflächliche Blutergüsse auf. Diese verschwinden nach einigen Tagen wieder. Je nach Schmerzempfinden können wir Dosierung und Behandlungsintervalle individuell mit Ihnen abstimmen.
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